#FBCR16: Das FoodbloggerCamp in Reutlingen
Ja, ich gestehe, ich bin dieses Mal echt langsam mit meinem Bericht über das Foodbloggercamp. Es ist so viel Alltag dazwischen gekommen. Und die Bilder wollen bearbeitet werden, die Erinnerungen sortiert, in halbwegs passende Worte gepresst… Jetzt ist es endlich soweit.
Wieder einmal beim Reutlinger Foodbloggercamp
Ende Februar war wieder der Termin im Reutlinger CookingConcept, die begehrten Plätze innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Wieder drängten sich über zwei Tage Foodblogger jeder Art in den engen Räumen und schönen Küchen, plauderten, kochten und speisten. Die Vorträge – Sessions – wurden wie bei jedem Barcamp von den Teilnehmern (und eventuell Sponsoren) angeboten. Von reinen Kochaktionen (Tapas, Marmeladen mit Agar Agar, Nudeln selbermachen) über Blogger-Themen (Fotografieren, Rechtliches) bis zu ganz anderen Dingen war eigentlich für jeden etwas dabei.
Ich habe unter anderem bei der Knödel-Session von Burgis mitgemacht. Als Nordlicht habe ich von deren Kartoffelknödel-Produkten absolut keine Ahnung gehabt. Darum habe ich auch die meiste Zeit lieber zugesehen, mein einziger Kontakt mit so etwas war mal in einem Restaurant, „wie üblich würzen“ hilft mir dabei nicht wirklich. Die Ergebnisse waren sehr spannend. Mini-Klößchen mit Mandeln und Wasabi? Das sah nicht so schwer aus und passt garantiert ins Bento.
Da Burgis als Sponsor so lieb war uns nach dem Camp ein Paket mit gekühlten Produkten zu schicken konnte ich meine Knödel-Fingerfertigkeit nun auch etwas verbessern.
Am Sonntag Nachmittag habe ich vor gehabt Vegane Brotaufstriche herzustellen. Leider waren sehr viele Teilnehmer (gefühlt zumindest) schon weg oder zumindest nicht mehrin der Küche anzutreffen. Weder für die davor gemischten Marmeladen noch für die Aufstriche (die durch den tollen, verfügbaren Kakao zu „Nutella mit Koawach“ wurden) waren besonders viele Teilnehmer zu gewinnen. Die überzählig gefüllten Marmeladengläser verschwanden allerdings, sodass nach erstem Abkühlen nicht mal jeder der wenigen Schnippel- und Auspress-Helfer etwas davon bekommen hat.
Essen und Trinken – manchmal etwas kompliziert
Ein wenig Kritik muss ich leider anbringen. Im Gegensatz zu den letzten Camps fand ich den Umgang mit Lebensmitteln wesentlich bedächtiger. Es gab nicht Unmengen an halben Zwiebeln, vollen Töpfen oder ungegessenen Tellern. Zumindest kam mir das so vor. Allerdings fehlt mir immer noch bei vielen Teilnehmern das Wertschätzen.
Ich bin auch kein Freund davon am Anfang des Camps darauf zu pochen, dass jeder Essen würde, bis er platzt. Ja, es ist lustig gemeint, ich weiß. Aber ich zumindest bin nicht da, um mich vollzufressen. Ich will schöne Lebensmittel verwenden können, eine moderne Küche nutzen, experimentieren und neue Dinge lernen. Neben tollen Gesprächen mit Bloggerkollegen, Sponsoren und dem CC-Team natürlich. Dazu gehört auch, dass ich gerne von den Dingen probiere, die in Sessions zubereitet werden, an denen ich nicht teilnehme oder helfe. Ich habe mich sehr über das Stück von dem portugisischen.. äh… Nachspeisen-Kunstwerk gefreut. Wunderbar! Ein Stück der gestopften Wurst konnte ich probieren und auch etwas von Werners Rehhals. Und die fleißigen Taco-Macher haben sogar einige Zutaten ohne Tomate gehabt, die ich ja leider nicht essen kann.
Ich erwarte nicht, dass in jeder Session genug gemacht wird, dass sich jeder Teilnehmer daran satt essen kann. Manche Speisen kenne ich nur von Twitter. Aber das ist völlig ok! Bei manchen Teilnehmern war ich mir nur leider nicht so sicher, ob sie das genau so sehen. Ich war so überrascht, dass die Nudelfeen so viel gemacht hatten. Was für eine Arbeit!
Samstag habe ich nach dem „offiziellen“ Mitagessen noch einmal für wenige gekocht, weil ich nicht genug bekommen (oder mir genommen) hatte, um ausreichend satt zu sein. Ist doch ok, Lebensmittel sind vor Ort nicht wirklich wenig vorhanden. Aber einige, die nicht mal beteiligt waren, haben sich darüber aufgeregt. Das zu wenig Mittagessen dagewesen sei. Dass sie nicht von jeder Nudelsorte etwas hatten. Ihre Wurst zu klein war und überhaupt nicht genug Garnelen dagewesen sein.
Anders herum: die letzten Sessions am Samstag, die noch kochen wollten und eigentlich (so wie ich es verstanden habe) auch mit als Abendessen und Begleitung zu den Tastings gedacht war, haben kaum Abnehmer für ihre Erzeugnisse gefunden. Man hatte oft „schon zu viele Nudeln gehabt“, „Noch die letzten drei Würste im Bauch“ oder „Noch zwei große Stücke Nachtisch vorher zu essen“.
Ob wir das irgendwie besser planen können? Oder ist auch von der Orga eher der Gedanke, dass man Essen sollte, so viel und alles was möglich ist, bis zum Umfallen? Und am Ende halt irgendwann etwas übrig bleibt?
Eine andere Sache war der Alkohol. Wir hatten Bier, Gin und Wein als Tastings und soweit ich weiß auch noch Cocktails. Gefühlt war dadurch bei einigen Teilnehmern am Sonntag ein ziemlicher Durchhänger zu spüren. Muss es wirklich so viel auf einmal sein?
Ok, jeder, was er möchte. Ich fand es nur bei einigen Sessions am Sonntag schade, dass trotz Meldens am Anfang teilweise nur zwei oder drei Leute da waren.
Wie gesagt, alles nur meine persönliche Meinung und mein persönlicher Eindruck.
Trotzdem: Danke an die Orga für die Planung, danke für die Köche und Bäcker, von deren Werken ich probieren durfte und danke an die Sponsoren, die uns mit tollen Lebensmitteln und Werkzeug (oder der ganzen Küchen, liebes CC-Team) versorgt haben.