Food Network Magazine

Koch- und Backbücher stapeln sich in der Küche besitzen wir ein paar. Zeitschriften genauso. Darum werden jetzt einige davon vorgestellt und (unter anderem) auf ihre Bentotauglichkeit getestet. Vielleicht hilft das dem einen oder anderen, der Erfahrungswerte sucht. Wobei natürlich alles rein die persönliche Meinung ist und keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt.

Heute also: Das Food Network Magazin. Eine amerikanische Zeitschrift, die wir (ok, eigentlich Herr Bentoesser) aboniert haben.
Die Ausgabe ist die vom März 2014, hat 154 Seiten und ist in Deutschland in großen Zeitschriftenläden wie an Bahn- oder Flughäfen zu bekommen. Wie jede importierte Zeitschrift aber zu Preisen, die bedeutend über dem Originalpreis (4$) liegen.

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Ich lese gerne Rezepte und lasse mich davon inspirieren, koche sie aber nur äußerst selten genau nach. Darum interessieren mich die üblichen Rubriken in vielen Kochzeitschriften wenig. „Das Beste mit Nudeln“ hört sich toll an, aber wenn die Rezepte sich zum großen Teil nur durch die verwendeten Nudeln oder zugegebenen Gemüsesorten unterscheiden brauche ich da nicht 15 Heftseiten voll von. Und dann die ganzen Wiederholungen. Saté-Spieße austauschbar in „Exotische Küche“, „Alles mit Huhn“, „Kleinigkeiten“, „Für die Party“…

Bei diesem amerikanischen Magazin gibt es meist ein Titelthema, das sich durch das gesamte Heft zieht. Teilweise nur sehr lose zusammenpassend aber der „rote Faden“ ist erkennbar. Darum gibt es wenig austauschbare „wir müssen diese Rubrik noch voll bekommen“-Rezepte. Und gedoppelt hat sich bisher auch nichts (oder ich habe es überlesen). Darum kommt mir die Zusammenstellung kreativer vor als in den meisten deutschen Heften.

Was mich freut: „Schnelle Rezepte“ gibt es so gut wie gar nicht. Ich schätze das ist eine Zielgruppen-Sache. Wer nicht freiwillig kocht hat in den USA viel mehr Möglichkeiten auf Fertigzeug auszuweichen und braucht keine Kochzeitschrift. In Deutschland wird  zumindest halbwegs selbstgemacht und darum gibt es genug Leute, die Magazine kaufen, die damit werben die notwendige Essenszubereitung zu vereinfachen. Denke ich mir einfach so. Klar gibt es auch in Deutschland Hefte, die sich an Hobbyköche und solche, die Spaß an der Sache haben, richten. Aber ich habe das Gefühl, 75% der Hefte sind nicht unbedingt darauf ausgelegt. Ja, „schnelle Rezepte“ können auch gut sein aber meist sind das Dinge, die ich mir auch ohne Rezept ausdenken kann.

Thema dieses Mal ist „Bacon“. In einem heraustrennbaren Heftchen sind viele bentotaugliche Kleinigkeiten. Allerdings nicht alle 50 davon mit Bild und nur Zutaten und Mini-Beschreibung. Mich stört das nicht, ich kann auch ohne Bilder im Kochbuch leben (besser als mit schlechten). Aber ich weiß, dass das nicht jeder mag.

Passend für die Bentodosen ist in den meisten Ausgaben etwas. Oft Snacks oder Fingerfood. Einmal in einer früheren Ausgabe auch extra für „Mitnehmessen“. Und es hindert uns ja niemand auch die „normalen“ Gerichte in die Box zu packen.

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Die Bilder im Rest des Heftes gefallen mir. Man erkennt das Rezept, es sieht appetitlich aus und ist nicht zu überdimensioniert. Das ist irgendwie in manchen Feinschmecker-Heften so. Riesige Bilder über mehrere Seiten und dann drei Zeilen Rezept. Dann kann ich auch gleich einen Fotoband kaufen.

Werbung ist dann so eine Sache. Ja, die gibt es und nicht ganz wenig. Aber sie ist sehr oft passend in das Thema eingebaut und hat nicht selten Rezepte dabei. Und vermutlich kenne ich zu wenig amerikanische Werbung, dass sie mir noch nicht auf die Nerven geht. Doch so gefällt es mir viel besser, als wenn die Werbung völlig unabhängig vom Thema ist (Autos, Versicherungen, Reisen, Pflegeprodukte…). Es gibt auch Einkaufstipps. Das meiste könnte ich hier nie bekommen aber es ist immer etwas Neues und selten „Grundmaterial“. In einem deutschen Heft hier sind Tipps für normale Stabmixer, WMF-Gläser, Sparschäler und so ein TV-Schneidet alles-Ding. Da habe ich ja mal nichts gegen aber bei ausschließlich solchen Basis-Sachen fühle ich mich als falsche Zielgruppe.

Hier eine Impression aus dem Heft. Es ist natürlich hauptsächlich auf das Thema „Bacon“ gemünzt. 🙂

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Was ich bisher gekocht habe war immer gut. Ich wandle einiges leicht ab, aus Erfahrung. Die Portionsgrößen sind zwar nicht gigantisch aber oft größer als in Deutschland. Salzgehalt ist Geschmackssache (ich kürze den auch bei anderen Rezepten) aber hier finde ich ihn sehr hoch. Und manches amerikanische Gebäck ist vor lauter Süße für Europäer ungeändert kaum eßbar. Doch das meiste kann man ohne Probleme abändern.

Zutaten sind auch unproblematisch. Manches gibt es hier zwar kaum zu kaufen, ist aber selten so wichtig, dass es nicht änderbar ist. Anstrengender für damit Ungeübte sind eher die Maßangaben. Nämlich amerikanisch in Cup-Volumen. Es gibt viele Internetseiten für Umrechnungen, wenn man das möchte. Für einige englische Eigennamen der Lebensmittel ist auch ein Lexikon (oder das allwissende Internet) praktisch.

Bacon ist ziemlich weit von meinem Lieblingsgericht entfernt, trotzdem wurde schon mal getestet. Es gibt auch einige vegetarische Rezepte oder zumindest solche ohne Bacon, aber wenn schon testen, dann richtig. Herrn Bentoesser gefiel das Thema natürlich sehr gut.

Smashed Potatoes With Bacon Salt / Kartoffelmus mit Bacon-Salz

Lecker. Leicht rauchig durch den Bacon. Und man kann es nach Geschmack hineingeben.

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Spinach Salad With Warm Bacon Dressing / Spinat-Salat mit warmen Bacon-Dressing

Mit Feta statt dem angegebenen Blauschimmel-Käse. Nicht schlecht aber für mich zu viel Bacon. Aber dann nimmt man beim nächsten Mal eben weniger.

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