Bento-Grundlagen 3: Inhalt

Was genau packt man denn in die Dosen? Wie haltbar ist das? Und muss man alles extra nur dafür zubereiten?
Wie schon oft gesagt, der Inhalt ist völlig abhängig von den eigenen Vorlieben und dem Zweck der Dose. Das Kindergartenfrühstück oder Schulbrot in der Dose sieht anders aus als ein Arbeitsmittagessen für echte Kerle, wie Herr Bentoesser es immer dabei hat. Und lasst euch nur nicht sagen, nur weil es „Bento“ genannt wird müsse unbedingt etwas irgendwie Japanisches drinnen sein!

Dieses hier war für eine Tagesreise (und teilweise zum Teilen mit den anderen Reisenden) gedacht. Eindeutig eher europäisch.
2013-09-14

Ein Inhalt wie im Manga?

Wer gerne kliescheehafte japanische oder zumindest asiatische Dinge in seine Dosen packen möchte, der sollte mal bei Justbento vorbeischauen. Da gibt es Rezepte und viele Ideen, was man wie in die Box stopfen kann. Die haben auch ein eigenes Kochbuch – dazu später einmal mehr.

Wir mögen zwar auch gerne Dinge der asiatische Küche, sehr viel japanischer als dieses europäisierte Bento wurde es in der Dose bisher aber selten. Roher Fisch sollte auf keinen Fall in die Box, dazu ist die Kühlung viel zu heikel. Und man möchte das Essen ja genießen und sich keine Magenverstimmung oder schlimmeres einfangen. Auf den Bildern ist Räucherlachs zu sehen.
2013-08-27

Was packen wir hinein?

Hier wird in das Bento gepackt, was gerade da ist. Frisches Obst und Gemüse, klein geschnitten und hübsch angerichtet. Das geht auch am Abend zuvor und hält sich im Kühlschrank.
Manchmal gibt es kleines Gemüse zu kaufen, dass dann genau die richtige Größe für die Dose hat. Mini-Gurken oder kleine Bananen, die platten Pfirsiche, Zwerg-Paprika und runde Karotten. Manches, wie Radischen, Weintrauben oder Cherry-Tomaten passt schon von sich aus optimal und muss nicht noch extra geschnitten werden. Das trocknet dann weniger aus.

Für geschnittenes Obst und Gemüse gibt es einige Tricks, wie Farbe, Form und Konsistenz erhalten werden kann. Das reicht vom vorherigen Blanchieren bis zum längeren Einlegen in Salz- oder Zitronenwasser. Ich bin für so etwas meist zu faul. Lediglich schnell braun werdende Dinge (Apfel oder Avocado z.B.) werden kurz in kaltes Wasser mit Zitronensaft getaucht und dann trocken abgetupft.  Bananenschale wird sehr schnell braun, wenn man sie durch Stiche o.Ä. verletzt. Das kann man für lustige Deko nutzen – einfach mit der Nadel ein Gesicht „aufmalen“. Oder einen kurzen Text darauf schreiben.

2013-09-02

Minikäse oder kleine Würste lassen sich fast überall kaufen und machen dann beim Befüllen keine Arbeit. Nur bin ich nicht immer so ganz davon überzeugt. Mir sind solche kleinen Kaufportionen immer zu viel Müll für zu wenig Ertrag. Außerdem ist es meist teurer und selten in der bevorzugten Bioqualität oder als regionales Erzeugnis zu bekommen. Die übliche Überlegung eben: Was leidet unter meiner Bequemlichkeit? Das muss natürlich jeder selber wissen.

Es lässt sich fast jedes Gericht in die Box packen

Kalte oder warme Salate, Brot, Aufläufe, Pfannengerichte… Das hängt natürlich davon ab, ob dort, wo man essen möchte, ein Ofen oder eine Mikrowelle vorhanden ist. Und man überhaupt etwas warm essen möchte. Herr Bentoesser hat zwar eine in Reichweite, isst aber das Meiste kalt.
Klischee-Bentos werden immer kalt gegessen. Aber wir können ja machen, was wir wollen.
Wer nicht extra täglich kleine Portionen für das Bento kochen/backen/zubereiten möchte (und keine Energie für z.B.ein einzelnes Ei verschwenden möchte), der kann ganz einfach Reste des letzten Essens einpacken. Oder gleich immer eine Extraportion bereiten, die dann für den nächsten Tag genutzt wird.

Ein Tiefkühler ist auch praktisch. Kleine Portionen können einzeln eingefroren und dann in benötigter Menge aufgetaut (und wenn es geht noch mal erhitzt) werden. Der Platz bei Frau Bentomacherin ist zwar recht beschränkt, Fleischbällchen, kleine Teigtaschen und portionierbares (und aufgetaut genießbares) Gemüse sind aber immer im Haus.

Als Zusatz gibt es Nüsse (halten gut und sind Nervennahrung), etwas Süßigkeit (schon wieder einzeln verpackt, naja) oder Knabberkram.
Beim Packen ist es manchmal sinnvoll zu beachten, wie die einzelnen Teile voneinander getrennt sind. Trennstege in der Dose? Silikon- oder Papierförmchen? Salat, Papier oder extra Zwischenblätter?

„Es kommt sowieso alles in einen Magen.“, sagt Frau Bentomacherin.
„Das Nutellabrot mit der Flüssigkeit der nebenliegenden Essiggurken ist trotzdem etwas… ungewöhnlich.“, sagt Herr Bentoesser.

Da hilft nur besseres Abstimmen der Lebensmittel und das Nutzen von wasserdichten Förmchen. Ein reifer Camembert sollte aber vielleicht trotzdem nicht länger mit dem Tiramisu in der gleichen Dose sein. Da hilft jede Trennscheibe nichts.

Bento mit Milchreis und Würzreis

Eine Ebene süß, die andere herzhaft. Milchreis mit Blaubeeren, gewürzter Reis mit Würstchen und Wurstblume.

Schnell verderbliche Dinge (roher Fisch!) sollten natürlich überhaupt nicht in die Dosen. Man will ja genießen und sich keine Krankheiten einfangen. Ansonsten kommt es wenig auf die Sauberkeit, Kühlung und die speziellen Lebensmittel an.

Hygiene bitte beachten

Beim Schneiden, In-Die-Dose-Stopfen und generell Zubereiten können Erreger und andere ungewünschte Dinge auf die Lebensmittel übertragen werden. Die üblichen Hygiene-Regeln wie Händewaschen helfen da. Nicht immer alles mit den Fingern angrabbeln, sondern mit sauberem Besteck, Stäbchen oder Ähnliches bearbeiten. Manche Leute scheinen beim Füllen der Dosen Handschuhe zu tragen.
Essig (oder Alkohol, aber wer will das auf die Arbeit so mitnehmen?) hilft natürlich auch bei der Konservierung der Zutaten.

Beim Füllen sollte man zusätzlich noch darauf achten, dass die Zutaten alle abgekühlt sind. Sonst sammelt sich bis zum Essen Kondenswasser in der Dose. Und das freut die Bakterien
Dinge, die beim Auftauen viel Wasser abgeben, sollten aufgetaut sein. Besser ist es noch, wenn man aufzutauende Speisen noch einmal kurz erhitzt.

Und das Kühlen?

Zum Kühlen des Ganzen gibt es natürlich zuerst die Methode „Kühlschrank“. Aber wer hat schon auf der Arbeit, in der Uni oder beim Kindergarten die Möglichkeit das Essen ohne viel Unterbrechung auf dem Weg dort hinein zu stellen? Oder erinnert sich daran auf der Arbeit die Dosen gleich dort hinein und vor dem Essen wieder heraus zu räumen? (Kühlschrankkalter Nudelsalat… pfui)
Es gibt es für manche Dosen extra Kühleinlagen. Oder man benutzt gleich eine Kühltasche. Ein Trick ist das vorherige Einfrieren von Obst, Jogurt oder anderen Bestandteilen, die dann bis zum Essen auftauen und währenddessen den Rest kühlen. Da es in Hamburg nicht oft so warm ist, dass das Bento bis zum Mittag lebensbedrohlich wird, wurde hier bisher wenig gekühlt. Und sehr schnell verderbliche Zutaten sind auch selten dabei. Aber die Experimentreihe „Was kann man zum Kühlen benutzen“ wird sicher bald fortgesetzt.

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