Bento-Grundlagen 5: Was man eigentlich nicht braucht aber unbedingt haben will.

Das Klischee-Bento (und 90% von dem, was man dazu ganz oben bei der Google-Bildsuche findet) ist hübsch verziert und so künstlerisch angerichtet, dass man teilweise nicht wirklich weiß, ob man es überhaupt  essen könnte.
Selbst dazu reicht eigentlich ein scharfes Messer und etwas Kreativität, gepaart mit dem Zeug, dass vermutlich eh im Haus ist. Muffinförmchen aus Papier oder auch mal zerschnittene Jogurtbecher als Förmchen, Algenblätter als Scherenschnitt oder mit den weihnachtlichen Ausstechern produzierte Käsescheiben – alles ist machbar. Teilweise etwas umständlich aber es funktioniert.

Wie „muss“ es denn aussehen?

Macht euch aber bitte nichts vor – so, wie bei Google sieht ein durchschnittliches Bento sowieso nicht aus. Schaut unsere hier an. Selten bunter und in Hello-Kitty-Förmchen gepresster Reis, lustig lachende Gesichter oder Comicfiguren in 3D. Bei anderen, gerade mit Kindern, mag es etwas anders sein. Ich bezweifle allerdings, dass unter allen, die fast täglich eine Lunchbox oder ein Bento vorbereiten, künstlerische Figuren die Regel sind.
Aber irgendwie freut man sich doch, wenn man es zumindest machen KÖNNTE. Das Werkzeug dazu hat. Diese eine, verrückte Ausstechform hat, die fast zu groß für die Dose ist. Oder den ganz toll zu reinigenden Gemüse-In-Ministreifen-Schneider.
Oder geht das nur mir so?

Überflüssig oder „soooo praktisch!“?

Wenn man – wie ich – aber alles einmal „richtig“ austesten möchte, dann will man irgendwie viele überflüssige Dinge haben. Wobei „überflüssig“ hier nur bedeutet „Ist eigentlich auch mit anderen Mitteln zu ersetzen“. Wie oben erwähnt – das scharfe Messer und der Jogurtbecher. Aber… naja… die Dinge sind doch sooooo praktisch! Und hübsch. Und extra für ihren Zweck gemacht. Und es geht auch viel schneller zum Beispiel Nori-Blätter mit einem Stanzer in Blümchenform zu bringen, als man das mit einer Schere hingefriemelt bekommt.

Stanzer in allen Formen

Ein Glück für die Bastler unter den Bentoköchen: In manch einer Scrapbooking-Schublade warten die kleinen Stanzer schon auf ihren Auftritt. Wie man am Bild sieht, Frau Bentomacherin könnte ein Mini-Bauernhof-Themen-Bento damit machen.  Hat sie aber noch nicht. Und auch keine Papierkarten. Aber irgendwann… ganz bestimmt…

zubehoer7

Die Stifte sind übrigens aus den USA importierte Lebensmittelfarb-Maler. Es funktioniert auch mit Lebensmittelfarbe (oder natürlichen Mitteln wie Rote Beete-Saft) und Pinsel. Macht aber garantiert nicht so viel Spaß! 😉

Für Brot und Co: Stempel und Former

Es gibt Massen an Stempeln und Formern für Brot zu kaufen. Für aufgepresste oder -geschnittene Herzen, Hello Kitty-Köpfe, Autos, Daleks…Ich habe den richtigen Dreh bei der Herstellung noch nicht ganz raus. Aber so wirklich erfreut wäre Herr Bentoesser wohl auch nicht, wenn zu häufig süße Bärchenkopf-Brote in seinen Dosen wären.
Der Former auf dem Bild ist häufig in Deutschland zu bekommen und formt (theoretisch…) schöne, geschlossene Brottaschen. Ja, er ist rosa und herzig, aber das sieht man auf dem Ergebnis nicht. Also einfach nicht Herrn Bentoesser verraten.

zubehoer3

Reis in Form bringen

Wenn man lieber Reis als Brot formen möchte: Da gibt es eine noch riesigere Auswahl! Runde Model jeder Größe, eckige, figürliche und solche, bei denen ich noch keine sinnvolle Verwendung herausfinden konnte (wie man sieht, ich habe sie trotzdem). Ja, man kann das auch mit Händen oder der Hilfe einer Plastiktüte formen. Und das nimmt wesentlich weniger Platz im Schrank weg. Aber… es ist doch soooo praktisch! Oder nicht?
Ich glaube, ich habe definitiv zu viel Zeug…

zubehoer2

Eier quetschen, wie einst im YPS

Auch Eier sind formbar. Das weiß schon jeder alte YPS-Leser. Die Plastikteile dazu sind mittlerweile oft in vielen Geschenkartikel-Läden oder auch mal 1€-Läden zu bekommen. Letztes Jahr wurde ein Set bei Tchibo angeboten.
Leider sind die Größen nicht besonders genormt. Für einige benötigt man riesige Eier, bei einigen quillt „M“ schon an den Seiten heraus. Da hilft nur das Austesten.
zubehoer1

Für die meisten Kinderbentos scheinbar ein Muss – Foodpicks

Auf vielen Bentobildern sieht man Piekser in den Dosen. Vom Zahnstocher über den 70er-Cocktailspieß bis zu „echten Bento-Foodpicks“ in Form von Augen oder süßen Tierchen. Die sind furchtbar praktisch – man kann damit ohne die Finger zu nutzen das Essen aus der Dose fischen!
Ja, ok, so groß ist das Argument nicht. Aber sie sehen garantiert toll aus! Man kann kleine Spieße basteln (und das Essen rollt nicht so umher), Deko auf dem Untergrund fixieren und mit besonderen Motiven Bilder formen.
Viele „echte“ Bento-Piekser sind aus abwaschbaren Plastik und mit süßen Motiven. Kleine Tiere, die dann oben auf dem eingepieksten Essen sitzen, Knochen, die dann das Fleischbällchen zur Hackkeule machen, Hüte oder Pflanzenstiele… Gebt einfach mal „bento foodpick“ in die Google Bildersuche ein. Aber sagt nicht, ich hätte nicht gewarnt! Eben das, was man eigentlich nicht braucht, aber unbedingt haben möchte.
Wir haben bisher nicht viele, weil sie oft so „süß und kitschig“ sind. Aber mit etwas Fingerfertigkeit lassen sich aus Fimo auch eigene und männertauglichere Motive basteln.

zubehoer4

Als letztes „Ding“, dass man absolut nicht braucht aber unbedingt haben möchte: Ein Laserschwert! Oder besser gleich zwei… Jaja, ich weiß. Passt definitiv nicht ins Bento.

laserschwert

5 Comments

  1. bakeneko sagt:

    Es ist soviel wahres dran…ich hab soviel kram gekauft nur um dann festzustellen das ich gerade mal 20% davon regelmäßig nutze, picks, silikonförmchen, onigirimaker und trenner.
    Jetzt hab ich schon bestimmt die hälfte wieder verkauft odrr verschenkt und immernoch zuviel.

    Aber eins ist noch zu toppen Stäbchen in Form von Laserschwertern =D

    1. Melanie Helke sagt:

      Wie, Laserschwert-Stäbchen? Ohhh, die brauche ich dringend! Also… naja, eigentlich nicht. Aber ich brauche sie dringend!
      Ich lese gerade „Kochen für Geeks“. Da steht auch, dass es ein Naturgesetzt ist, dass Küchenkram sich immer automatisch bis an die Grenzen des verfügbaren Platzes ausdehnt. Aber ich weiß nicht… irgendwie dehnt es sich noch weiter als bis dahin.

      1. Jessica sagt:

        Um das Kochen für Geeks schleich ich ja auch schon eine Weile rum…..aber ich hab ja schon so viele Kochbücher…

        Das mit dem Platz in der Küche kenne ich…..Ich hab ja jetzt wirklich mal umgeräumt und auch vieles weggeworfen. Nach einer Woche sah man keinen Unterschied zu vorher.

        Zum Thema Lichtschwert:
        Ich war letztes Jahr auf der FedCon und da gab es sogar Übungsgruppen auf dem Vorplatz vor dem Veranstaltungsgelände für Lichtschwertträger.

        1. Melanie Helke sagt:

          Ich habe das Buch als Valentinstag-Geschenk bekommen und finde es super! Es ist keine Rezeptsammlung, es wird hauptsächlich auf lustige Art ganz viel Hintergrund erklärt. So endet die Temperatur-Leiste zum Fleischbraten zum Beispiel mit „Schuhsohle“. Aber die Rezepte für 30min-Gel-Rührei oder „Kochen in der Spülmaschine“ reizen mich doch schon zum Testen. 🙂
          Oh, und Kochbücher kann man nie genug haben. Es ist höchstens die Wohnung zu klein. 😉

          1. bakeneko sagt:

            Auf die gefahr hin mich hier unbeliebt zu machen die Laserschwert Stäbchen gibt es bei J-Box (japanischer onlineshop) ausserdem haben die R2D2 als Soyasosenflasche zu einem horrenden Preis…narf wäre er doch günstiger!

Leave a Reply